Zementmosaikplatteboden VIA Schweiz
Zementmosaikplatteboden VIA Schweiz
 

Ölen oder Imprägnieren?

In diesem Bereich werden die meisten Fehler gemacht. Alle nachfolgend getroffenen Aussagen basieren auf Erfahrungswerten und einschlägigen Kundenaussaugen, welche durchaus von den Herstellerangaben abweichen können.

Dies ist womöglich die Frage aller Fragen, wenn man vor der Endbehandlung eines Zementplattenbodens steht. Aufgrund der einschlägigen Erfahrungen von Peter Hess sollte man Folgendes beachten bzw. hinterfragen:

 

  • Wie stark wird die Fläche beansprucht?
  • Wird häufig im Umfeld mit chemischen Reinigern gearbeitet? (Badezimmer)
  • Kommt der Boden mit Fett und anderen Substanzen in Berührung? (Küche)
  • Handelt es sich um eine öffentliche Fläche (Hoch frequentiert) oder private Fläche? (Wohnhaus)
  • Haben Sie eine Riffelplatte gekauft?

 

Das Ölen

 

Theoretisch ist die Wahl von Hartöl eine geeignete Wahl, jedoch in der Einpflege vorallem für den Endkunden am Aufwendigsten. Zu beachten ist nicht nur, dass der Zementplattenboden komplett ausgetrocknet sein muss, sondern auch das Öl gleichmäßig und ohne Überstände z.B. mit einer Poliermaschine eingepflegt werden sollte. Das beste Ergebnis liefert hier das nachträgliche Polieren mit einer professionellen Poliermaschine (Einscheibentellermaschine mit speziellen Polierpads). Ist der Boden somit fachgerecht geölt, liefert er ein sensationelles Glanzbild und ist zudem als natürlicher Bodenschutz anzusehen. Aber ist ein geölter Boden auch ein Fleckstop? Dies ist ganz klar zu verneinen. Heute gibt es weitaus bessere Möglichkeiten einen Zementplattenboden zu versiegeln. Viele Produkte einschlägiger Chemiehersteller haben dies bewiesen. Das Hartöl wurde zu damaliger Zeit benutzt, weil es die Bauchemie noch nicht gab. Auch hier sollte man mit der Zeit gehen und auf einen ordentlichen Fleckstop zurückgreifen, welcher sowohl Flüssigkeiten, als auch Öl abweist. Abzuraten ist von 2K - Beschichtungen, jene haben sich leider nicht bewährt.

 

Im Gegensatz zu einer 2K-Beschichtung  läuft sich das Hartöl oder die klassische Imprägnierung nicht ab!

 

So bleibt das Ölen etwas für romantische Nostalgiker, welche besonderen Wert auf Authenzität legen. Aber ganz ungeeignet ist das Hartöl trotzdem nicht. Richtig verarbeitet hält es einigem Stand. Gerade in hoch frequentierten Bereichen wie bei öffentlichen Eingängen ist durchaus das Ölen zu empfehlen. Nachteilig zeigen uns die Erfahrungen, dass der geölte Boden vorallem im Küchenbereich sehr viele Probleme macht. Auftretentes Fett vom Kochen oder gar Zitronensäure (Fruchtsäure allgemein) setzt sich auf den Boden und lässt sich nur schlecht bis garnicht entfernen. Hier hat sich die oleophobe Imprägnierung als effektiver herausgestellt. Von uns imprägnierte Böden weisen bis dato keine Fettproblematik auf. Auch in Badezimmerbereichen, vorallem in Duschen und an Toiletten hält der geölte Boden den Dauerbelastungen von chemischen Produkten meistens nicht Stand. Um die Jahrhundertwende wurden nicht nur Zementfliesen in Bädern verbaut, sondern auch Terrazzi verlegt. Damals reinigte man nur mit flüssiger Schmierseife, moderne Reiniger wie z.B. WC-Allzweckreiniger oder Meister Proper waren nicht vorhanden und bereiteten somit auch keine Probleme. So empfehlen wir mit der Zeit zu gehen und diese Bereiche mit einer Imprägnierung zu versehen.

 

[ Diese Erkenntnisse stammen von Kunden, welche wir betreut haben, aber auch aus von uns selbstgetesteten Flächen; Es ist immer auch zu hinterfragen, wie stark man z.B. das Fett in der Küche spritzen lässt oder wie exzessiv man mit chemischen Reinigern agiert; einige Kunden haben in diesen Bereichen geölte Böden und hatten keine Probleme]

 

Also fassen wir die Vor- und Nachteile des Ölens nochmals zusammen:

 

Vorteile:

  • Optisch besseres Glanzbild gegenüber einer Imprägnierung
  • Natürlicher Schutz auf ökologischer Basis nach historischem Vorbild
  • Sehr guter Schutz vor normaler Verschmutzung
  • Beständiger Schutz, welcher i.d.R. nicht erneuert werden muss

 

Nachteile:

  • Im Küchen und WC-Bereich nur bedingt geeignet
  • Für den Laien schwierig einzupflegen

 

Das Imprägnieren

 

Wann sollte man auf jeden Fall imprägnieren? Ganz klar, wenn keine Zeit für die Austrockung vorhanden ist und es auf der Baustelle drunter und drüber geht. Klare Empfehlung von Peter Hess: "Wer keine Zeit gegenüber einem Zementplattenboden mitbringt, sollte sich einen keramischen Belag verlegen lassen!"

 

Welche Imprägnierung sollte man verwenden? Da wir fast alle auf dem Markt erhältlichen Produkte getestet haben, können wir behaupten, dass ohne Einbußen in der Oberflächenqualität nur bedingt Hersteller zu empfehlen sind. Hier müssen wir auf die Empfehlungen der Zementplattenhersteller verweisen.

 

Aufgrund der erwähnten Nachteile der Ölung im Küchen- und WC-Bereich ist die Imprägnierung für diese Bereiche die bessere Wahl. So haben uns viele Kunden bestätigt, dass die eingepflegten Bereiche mit unserer Imprägnierung immernoch schön anzusehen sind und keinerlei Flecken entstanden sind.

 

Eine Imprägnierung ist ein Schutz auf Zeit und sollte bei Bedarf erneuert werden!

 

Imprägnierungen bieten nur für einen gewissen Zeitraum Schutz. So sollte abhängig von der Oberflächenbelastung der Oberflächenschutz nach Bedarf erneuert werden. Viele Imprägnierungen muss man sich als unsichtbare Schutzhülle vorstellen, welche sich um die Gesteinsoberfläche legen. Mit zunehmender, regelmäßiger Belastung bekommt die Schutzhülle Löcher, welche den Stein wieder angreifbar machen. Wir empfehlen den Kunden mit Wasser einen Tropftest zu machen, um zu schauen, ob der Boden wieder Feuchtigkeit aufsaugt.

 

Vorteile:

  • Sicherer Schutz im Nassbereich und Küchenbereich (Vorallem Duschwände)
  • Einfache Einpflege auch als Laie

 

Nachteile:

  • Schutz auf Zeit
  • nicht immer ökologisch
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