Zementplatten im Nassbereich

In Wohn- und Hauszeitschriften werden immer öfter Zementplatten in Nassbereichen vorgestellt. Grundsätzlich wurde dieser Bodenbelag schon vor mehr als 100 Jahren im Nassbereich verwandt. Allerdings hatte man zu damaliger Zeit andere Pflegebedingungen. So hat sich mit den Lebensbedingungen der Gesellschaft auch das bauliche Umfeld im Badezimmer gewandelt. Standardmäßig findet man heute generell nurnoch Keramik in Nassbereichen. Selbst der vorallem in den 80/90er Jahren beliebte Naturstein findet heute nurnoch selten Einzug in die vier Wände. Das Badezimmer muss pflegeleicht bleiben und trotzdem den ästhetischen Ansprüchen gerecht bleiben.

 

Der Einsatz von industriellen Reinigungsmitteln und Pflegeprodukten wie z.B. Haarspray, Shampoo, Duschgel stellen eine unsichtbare Herausforderung für zementärgebundene Bodenbeläge oder auch Naturstein dar. Oft wird dies dem Kunden in einem Beratungsgespräch nicht suggeriert, aber auch die Fachzeitschriften lassen dieses Thema im Dunkeln.

 

Die Anforderungen an einen Naturstein bzw. Zementmosaikplatte sind komplex:

 

Dauernassbereiche

 

Duschbereiche oder das Umfeld der Badewanne sind als höchst problematisch anzusehen. Diese Bereiche stellen die höchsten Anforderungen an die Zementplatten. Chemisch werden diese Bereiche am meisten belastet, u.a. durch Duschgel, Shampoo, Seifen etc. Diese haben meistens einen hautneutralen ph-Wert von 5,5 und können so zu einer matten Fleckenbildung führen. Sogenannte Silikonöle sind z.B. in Haarpackungen enthalten und verkleben den Zementplattenboden auf schlimmste Art und Weise.

 

Agressive Badreiniger beinhalten Stoffe wie Phosphorsäure, Ameisensäure oder Chemikalien anderer Art, welche die Platten beschädigen können. Nicht zu vernachlässigen ist auch eine unzureichende Belüftung der Nassräume, was zu Schimmel und Flechtenbildung führen kann.

 

Luftfeuchtigkeit als Problem

 

Weiterer Faktor ist der stetige Nass-Trockenwechsel in den Nassbereichen. Die Feuchtigkeit schwemmt Mineralien aus und verursacht so Verfärbungen. So dringt auch der Wasserdampf sehr tief in den Stein ein und transportiert bei einer langsamen Austrocknung wieder Mineralien aus dem Mörtel bzw. Gestein  an die Oberfläche. Begünstigt kann dies sogar durch eine Fußbodenheizung werden.

 

Was ist zu tun?

 

Wenn man sich für einen Naturstein bzw. eine Zementplatte im Badezimmer  entscheiden sollte, ist es wichtig das diese temporär mit einer Imprägnierung versiegelt wird. Die Beständigkeit gegen chemische und raumklimatische Veränderungen wird dadurch erheblich gesteigert. Je nach Belastungsituation sollte die Imprägnierung in einem bestimmten Zeitintervall erneuert werden. Auch zu Bedenken ist, dass man immer bei flüssiger Schmierseife als Pflegemittel bleiben sollte bzw. die von Peter Hess empfohlende "Zementplattenpflege". Wenn doch gröbere Verschmutzungen entstehen, sollte man zu Scheuerpulver greifen und mit einer Bürste reinigen.

 

Auch sind Wandplatten mit einer Imprägnierung zu versehen. Dies lässt sich am besten mit einer Sprühflasche gestalten.

 

FAZIT

 

Zementplatten sind grundsätzlich für Nass- und Dauernassbereiche geeignet, sollten aber ausreichend behandelt werden. Auch benötigen sie je nach Belastung eine intensivere Pflege. Aussagen, welche oft getroffen werden, dass Zementplatten überhaupt nicht für Bäder geeignet sind, können widersprochen werden.

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